TROTZ-dem 
Im November feiern wir in unseren Gemeinden das Sakrament der Firmung. Wir hatten wegen akuten Personalmangels Startschwierigkeiten – trotzdem haben  wir  mit  Hilfe  von  Vielen  eine  Vorbereitung  auf  die  Füße  gestellt bekommen. 
Die Kirche steht ja gerade in einem schwierigen Licht, ist uncool und völlig out. Trotzdem lassen sich 50 Jugendliche firmen. 
Jugendliche sind in der Schule sehr eingespannt. Trotzdem haben sie sich Zeit genommen,  um  sich  mit  Gott,  ihrem  Glauben,  der  Kirche  und  sich  selbst auseinanderzusetzen. Die Welt um uns ist säkular, will von Gott und Glaube nichts wissen. Trotzdem setzen sie ein Zeichen des Bekenntnisses. 
In diesem Sinne bekommt das Wort trotzdem eine positive, hoffnungsvolle zukunftsgewandte Bedeutung.  
Wir leben in einer sehr schwierigen Zeit.  
Alle sehnen sich nach Frieden, trotzdem ist Krieg. 
Viele bemühen sich um Klimaschutz, trotzdem schlägt das Wetter Kapriolen. Viele sparen wo es nur geht, trotzdem reicht das Geld nicht.  
Die Kirche hat eine tolle Botschaft, trotzdem kehren viele ihr den Rücken.  Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich bei solchen Sätzen gerne mutlos werde, den Kopf hängen lasse oder in den Sand stecke.  
Dem kann ich nur trotzen indem ich allem Negativen ein positives TROTZDEM entgegensetze.  

Ein Text aus dem Warschauer Ghetto beschreibt das so: 

Ich glaube an die Sonne, auch wenn ich sie nicht sehe. Ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht spüre. Ich glaube an Gott, auch wenn ich ihn nicht erfahre. 

Pfarrer Andreas Marquardt