Standortentwicklung GKG Stuttgart-Vaihingen:
Beratungen und Entscheidungen im NovemberLiebe Gemeindemitglieder,
derzeit arbeiten wir intensiv daran, unsere Gesamtkirchengemeinde für die kommenden Jahrzehnte zukunftsfähig aufzustellen. Dabei prüfen wir sorgfältig verschiedene Optionen für die gemeinsame Weiterentwicklung unserer unterschiedlichen Standorte. Am 14. und 15. November wird der Gesamtkirchengemeinderat unter Beteiligung aller KGR-Mitglieder in einer Klausurtagung die Weichenstellungen beraten und entscheiden.
Bereits 2024 hatte der GKGR beschlossen, sich langfristig auf einen Hauptstandort in Stuttgart-Vaihingen zu konzentrieren. Gleichzeitig soll die Präsenz an allen bisherigen Standorten erhalten bleiben – mit Räumen, die Begegnungen mit Gott und den Menschen ermöglichen.
Damit im November eine fundierte Entscheidung getroffen werden kann, werden derzeit verschiedene, auch schmerzhafte, Optionen geprüft. Dazu gehören sowohl Entwicklungen an den bestehenden Standorten als auch mögliche Immobilienverkäufe. Wichtig: das sind Optionen, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Es gibt noch keinerlei Vorfestlegungen. Beschlüsse werden erst im GKGR im November getroffen!
Christus König
Die Stadt Stuttgart hat Interesse am Erwerb des Gemeindezentrums inklusive Kita als Erweiterungsflächen für das Fanny-Leicht-Gymnasium bekundet. Derzeit wird ermittelt, welcher Erlös realistisch wäre und wie wir das Gemeindeleben ohne bisheriges Gemeindezentrum gestalten können. Dazu prüfen wir, ob das Christkönighaus zu einem Gemeindezentrum mit Büros erweitert werden könnte. Auch die Möglichkeit von Veränderungen an der Kirche - unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes - werden untersucht.
Heilige Familie
Das Grundstück der Heiligen Familie scheint gut vermarktbar. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was auf den Flächen möglich wäre, wurden bereits erste Gespräche - ohne dass dabei Entscheidungen getroffen wurden, geführt. Dabei ging es u.a. um moderne Wohnkonzepte. Insgesamt wurde deutlich, dass besonders die Gesamtfläche gefragt ist. Für eine Teilfläche (z.B. 50% des Grundstücks) gibt es deutlich weniger Interesse, da Investoren momentan eine Wirtschaftlichkeit nur noch bei größeren Objekten erreichen. D.h. bei einem Teilverkauf wäre der erzielte Quadratmeterpreis wahrscheinlich deutlich niedriger. Möglich ist dort eine Wohnbebauung, auch ein Konzept für ein
Zentrum für Betreutes Wohnen wurde von einem Investor ins Gespräch gebracht. Bei einem solchen Konzept würden die Räume für die Heilige Familie in den Neubau integriert, und zwar sowohl eine Art Kapelle / kleine Kirche als auch Gemeinderäume.
Eine andere Alternative ist die Entwicklung von Heilige Familie zum Hauptstandort. Hier ist die Frage, ob dafür die gesamte heutige Fläche benötigt wird oder ob nicht die Hälfte der Fläche ausreicht. Denn für die Realisierung eines neuen Konzepts bzw. Sanierung und Umbau von Gebäuden benötigen wir entsprechende finanzielle Mittel. Daher erarbeiten wir derzeit parallel ein Szenario für den zukünftigen (Flächen-)Bedarf.
Maximilian Kolbe
Das kleine kompakte Gesamtensemble kann nicht verkleinert werden d.h. hier gibt es nur die zwei Varianten, entweder zu behalten oder komplett zu verkaufen. Das Gemeindezentrum MK hat nur 70% der Größe, die der Gemeinde nach Gemeindehausrichtlinie der Diözese zustehen würde und hat damit bereits die 30% Reduktion realisiert. Im Pfarrhaus wurde der Besprechungsraum in der Zwischenzeit zu einer Zweizimmerwohnung umgebaut, so dass hier noch mal Fläche reduziert wurde. Nach aktueller Beschlusslage (wir bleiben an jedem
Standort) kann Maximilian Kolbe bis auf Weiteres im bisherigen Zuschnitt weiter geführt werden. Im Rahmen der Sanierungsarbeiten 2011 wurde in MK bereits die Heizung und Elektrik zwischen Pfarrhaus und Gemeindezentrum getrennt, so dass das Pfarrhaus eine separate unabhängige Immobilie ist.
Maria Königin des Friedens
Für den Standort MKF wurde bereits beschlossen, dass das Wohnhaus in der Kaindlstraße mit dem Gemeindesaal im Erdgeschoss energetisch saniert wird und der Gemeindesaal künftig auch für Gottesdienste genutzt werden soll. In die Kirche selbst wird hingegen nicht mehr investiert. Daher muss mittelfristig für die Kirche eine andere Nutzung gefunden werden. Wir prüfen derzeit, welche Möglichkeiten das Baurecht auf diesem Grundstück zulässt und welche anderen Nutzungsmöglichkeiten realisierbar erscheinen.
Ausblick
Neben den Gesprächen über einzelne Immobilien diskutieren wir intensiv den zukünftigen Flächenbedarf. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sowohl die Zahl der Gemeindemitglieder, als auch das pastorale Personal in den kommenden Jahren voraussichtlich massiv zurückgehen wird - die Prognosen sprechen von bis zu 50% weniger Gemeindemitglieder in 2050 (demografische Effekte, Hochrechnung aus der Anzahl der Taufen und der Sterbefälle und einem moderat anhaltenden Kirchenaustrittsverhalten) und über 300 fehlenden pastoralen Mitarbeitern und Pfarrern bereits in 10 Jahren. Im November wird der Gesamtkirchengemeinderat eine bevorzugte Variante und eine Alternative beschließen. Danach folgen konkrete Verhandlungen bzgl. der Standorte und die Konkretisierung der Konzepte. Dies wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch ein Plan für die Übergangszeit bei möglichen Renovierungen oder Neubauten muss erarbeitet werden.
Dies alles bedarf eines hohen Maßes an Einsatz und auch an Bereitschaft zur Veränderung. Wir sind uns bewusst, dass wir diesen Prozess nur gemeinsam in einem offenen und konstruktiven Miteinander zum Erfolg führen können. Und klar ist auch, dass diese Veränderungen nicht gleichzeitig und sofort umgesetzt werden können. Hier bedarf es eines klug abgestimmten und aufeinander aufbauenden, vor allem auch in zeitlicher Hinsicht stimmigen Gesamtkonzeptes. Gemeinsam wollen wir dies in den Gremien der Gesamtkirchengemeinde entwickeln. Dieser Veränderungsprozess wird dann für uns alle ein Erfolg sein, wenn wir am Ende gemeinsam davon überzeugt sind, dass die Veränderungen einen Gewinn und Mehrwert für uns alle bedeuten – nämlich einen zukunftsfähig aufgestellten Gesamt-Standort zu haben, der auch
künftig kirchliches Leben in Vaihingen ermöglicht.
Pfarrer Andreas Marquardt, Michael Ederer, Linda Obermeyer,
Markus Wiedemann, Elisabeth Schick-Ebert